Dresden war bis Februar 1945 von grösseren Kriegsschäden verschont geblieben.
Am 1. Februar 1945 stand die Rote Armee ca. 70 km östlich von Berlin entfernt und im Süden stiess sie im Verlauf der Januaroffensive weit westlich über Breslau hinaus.
In klaren Nächten konnte man auf den Höhen um Dresden die Kanonendonner der Ostfront deutlich hören.

Es hat bis zum Februar 1945 schon drei schwächere Bombenangriffe auf Dresden und dessen Umgebung gegeben. Diese waren aber noch keine Grossangriffe, wie sie zu dieser Zeit schon üblich gewesen waren.
Am 24. August 1944 fiel eine Anzahl Bomben auf den Ortsteil Birkigt der Stadt Freital, bei dem 241 Menschen den Tod fanden und 2230 Wohnungen zerstört oder beschädigt wurden. Am 7. Oktober 1944 erschienen etwa 30 amerikanische Bomber über Dresden.
Über 400 Menschen aus den Stadtteilen Löbtau und Friedrichstadt kamen ums Leben. Am 16. Januar 1945 ließen erneut amerikanische Bomber aus 7.300 Meter Höhe die Bomben auf Dresden fallen.

Der Plan der Aktion “Donnerschlag” sah einen dreifachen Schlag vor:
einen schweren Tagangriff von Bombern der amerikanischen Luftflotte, der als Auftakt gedacht war und zwei schwere Nachtangriffe der Bomberverbände der britischen Royal Air Force.
Auf der Konferenz in der kanadischen Hauptstadt Quebeck im September 1944 waren die amerikanischen und englischen Regierungs- und Militärdelegationen übereingekommen, ihre strategischen Bomberverbände den Chefs des gemeinsamen Stabes direkt zu unterstellen.
Zwischen dem ersten Tagangriff und den beiden Nachtangriffen durften nicht mehr als drei Stunden vergehen.

Der erste Tagangriff der 8. amerikanischen Luftflotte war für den 13. Februar 1945 mittags geplant.
Die Maschinen sollten gegen 9.01 Uhr von Flugplätzen in England aus starten , gegen 12.07 Uhr den Bombenabwurf über Dresden beginnen und gegen 16.55 Uhr wieder in England landen.
Die vollgetankten Maschinen waren mit je 10 Bomben à 250 kg bestückt. Als Jagdschutz sollten die recht schnellen “Mustangs” mitfliegen. Im letzten Augenblick musste der Start aber wegen zu schlechten Wetters, noch am Morgen des 13. Februars 1945 lag eine bis 3 km dicke Wolkendecke über Europa, verschoben werden.  

Der Tagangriff wurde für den 14. Februar 1945 mittags geplant. Gegen Mittag des 13. Februars meldete der englische Chefmeteorologe, dass sich die dichte Wolkendecke über Dresden ab 21.00 Uhr für ca. vier bis fünf Stunden öffnen wird.
Das war das Startsignal für die Nachtangriffe der englischen Verbände

Um 17.30 Uhr starteten die ersten Einheiten - die Zielbomber, die das Ziel ausmachen und “abstecken” sollten. (Bild rechts zeigt die Karte des Zielmarkierers mit eingezeichnetem Zielsektor)
Wenige Zeit später erhob sich von verschiedenen Flugplätzen Mittelenglands der Hauptstrom der 244 Bomber vom Typ “Lancaster” in Richtung Dresden.
Fast unbehelligt, die deutsche Flugabwehr durch Flak, Jäger oder Nachtjäger war bedeutungslos, erreichte der Bomberstrom das Zielgebiet.
In der den Zielmarkierern ausgehändigten Karten war der Angriffssektor genau eingezeichnet. Er zieht sich vom Ostragehege ausgehend direkt über das Stadtzentrum der Inneren Altstadt.
Der Hauptmarkierer setzte befehlsgemäss um 22.05 Uhr die erste rote Zielmarkierungsbombe mit nur 30 - 40 m Abweichung in das Stadium im Ostragehege, nachdem die gesamte Stadt zuvor durch “Christbäume” und grüne schwebende Leuchtbomben erhellt worden war.

Alles weitere verlief mit ungewöhnlicher Genauigkeit und Schnelligkeit.
Beim Angriff auf Dresden leuchteten keine Suchscheinwerfer der Flugabwehr auf und explodierten auch keine Flakgranaten.
Ein gewaltiger Regen von ca. 650.000 Stabbrandbomben ergoss sich über Dresdens Innenstadt. Haushohe Flammen versperrten den Rettung suchenden Menschen die Fluchtwege und der blutrote Himmel war viele Dutzende Kilometer zu sehen.
Der Angriff dauerte 24 Minuten.

Drei Stunden später, genau 1.23 Uhr näherte sich ein neuer Bomberstrom mit 529 vollgeladenen “Lancaster”. Schon aus 70 - 100 km war die brennende Stadt auszumachen. Infolge des völligen Ausfalles der Großalarmanlage und aller nachrichtentechnischer Mittel waren Vorwarnungen der Bevölkerung unmöglich. Bei diesem Angriff wurden im wesentlichen Sprengbomben abgeworfen.

Am Mittag des 14. Februars 1945 erschien mit 311 Bombern und 200 Jagdflugzeugen die 8. amerikanische Luftflotte über Dresden. Neben den Bombenabwürfen wurden Tausende Obdachlosgewordene und dem immer noch brennenden Dresden Entfliehende Opfer der Maschinengewehre und Bordkanonen der Tiefflieger.

In den Mittagsstunden des nächsten Tages, dem 15. Februar, öffnete noch einmal ein stärkerer Verband amerikanischer Maschinen seine Bombenschächte über Dresden. Sie hatten ihr eigentliches Ziel, wahrscheinlich das Treibstofflage in Schwarzheide, verfehlt Trotz der 440t Bomben waren die Opfer und Schäden verglichen mit den Angriffen der zwei Vortage gering.

Bei diesen Angriffen auf Dresden wurden bei beiden englischen Nachtangriffen 2.978t Brand- und Sprengbomben und bei den amerikanischen Tagangriffen 783t Bomben abgeworfen.
Dresden stand im Mai 1939 mit seinen bei der Volkszählung festgestellten 629.700 Einwohnern an siebenter Stelle der deutschen Großstädte.
35.000 wurden Opfer der Angriffe des 13./14. und 15. Februars 1945.
Fast 15 Quadratkilometer dicht bebaute Fläche der Innenstadt wurden total zerstört und weitere Gebiete der Stadt zum Teil schwer beschädigt.
Im gesamten Stadtgebiet existierten zum Jahreswechsel 1944/45 ca. 222.000 Wohnungen. Davon wurden bei den Angriffen 75.000 total zerstört, 11.000 schwer beschädigt, 7.000 mittelschwer und 81.000 leicht beschädigt.
Nur 21% aller vorhanden Wohnungen blieben unversehrt.